Die ultimativen MTB Tipps Teil I

Die ultimativen MTP Tipps
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Wir sind offensichtlich riesige MTB Fans. Es ist einfach die beste Sportart – auf der Suche nach den besten Trails und Touren gelangt man an einige der schönsten Orte und erlebt einzigartige Glücksgefühle. Man stärkt seinen Körper, Geist und trifft interessante Leute. Allerdings ist all das nur die halbe Miete, denn ohne sein Bike richtig beherrschen zu können, macht das alles nicht nur halb so viel Spaß – es kann auch sehr gefährlich sein. Eine solide Technik im Fahren und ein richtig eingestelltes MTB vermeiden Stürze und Unfälle und geben Dir mehr Sicherheit und Vertrauen in Dich selbst. All das in Kombination bringt dann mehr Freude und Zeit zum Genießen auf den Trails.

Da wir im Da Silva MTB & Surf Camp häufig durch unsere Teilnehmer auf immer ähnliche Themen und Fragen stoßen, haben wir für Euch in diesem zweiteiligen Artikel einmal die wichtigsten Tipps und Tricks zusammengetragen – easy zum Probieren und Anwenden.

Erfahrt mit uns gebündelt und auf den Punkt das Wichtigste zu:

  • Haltung und Grundposition
  • Gleichgewicht
  • Momentum und Timing
  • Bunny Hop
  • Handposition und Bremshebel
  • Richtig schalten
  • Federung richtig einstellen
  • Reifendruck richtig wählen

 Haltung und Grundposition

Um sich auf dem MTB richtig wohl zu fühlen, ist eine richtige Körperhaltung essenziell. Verschiedene Faktoren wie die richtig eingestellte Sitzhöhe und Pedalschuhplatten, die Wahl der Lenkerbreite und der Länge des Vorbaus spielen eine wichtige Rolle, die Deine Körperhaltung beeinflussen. Ist alles richtig eingestellt, dann kannst Du Dich auf Deine Sitzposition beim bergauf und beragab Fahren konzentrieren.

Beim Fahren von Anstiegen ist die richtige Gewichtsverlagerung entscheidend. Je nach Untergrundbeschaffung und Steigung musst Du auf dem Sattel nach vorne oder hinten rutschen. Beginnt das Vorderrad zu steigen, dann muss der Oberkörper für mehr Druck in Richtung Lenker verlagert werden. Beginnt das Hinterrad durchzudrehen, musst Du auf dem Sattel weiter nach hinten rutschen. Je anspruchsvoller das Gelände, in dem Du Dich befindest, umso mehr ist Oberkörper- und Gesäßarbeit gefragt.

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Bei Abfahrten ist eine lockere Position auf dem Bike am wichtigsten. Vermeide es immer auf dem Sattel sitzend bergab zu fahren. Schau, dass Du aufrecht auf den Pedalen stehst. Die Fersen drückst Du dabei leicht nach unten und der Körper befindet sich mittig auf der Höhe des Tretlagers. Je steiler das Gelände, umso weiter solltest Du hinter den Sattel rutschen, ohne dabei den Sattel mit dem Gesäß zu berühren. Um Schläge gut abfedern zu können, empfiehlt es sich Arme und Beine leicht anzuwinkeln.

Halte Deine Beine offen – klemmt der Sattel zwischen den Beinen ist es schwierig anspruchsvolle Passagen zu meistern. Das MTB muss Spielraum haben und Dein Blick sollte immer nach vorn gerichtet sein, um schnell und agil auf Richtungswechsel und Unebenheiten reagieren zu können.

Natürlich ist ein grosser Faktor die eigene Angst – sie hemmt einen und es erfordert einige übung damit umzugehen, da sich Hindernisse grundsätzlich besser überfahren lassen, je schneller und flüssiger man fährt. Habe Geduld und Du wirst sehen, dass Du das bald im Griff hast. Fange mit kleinen Hürden an und steigere ich dann langsam!

Schule Dein Gleichgewicht

Mit Balance ist so Einiges im Leben leichter. Vor allem im Sport und ganz besonders beim Mountainbiken. Hier ist man ohne gutes Gleichgewicht leider nicht gut aufgehoben – auf Trails und Touren geht es auf und ab, das Terrain ändert sich schnell, man muss blitzartig reagieren und Richtungswechsel vornehmen, halten und wieder Fahrt aufnehmen. All das will man ohne Sturz und Unfall meistern. 

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Der Schlüssel zu einer kontrollierten Bikebeherrschung liegt also in der Balance. Das Gute – man kann sie ganz einfach beispielsweise mit dem “Trackstand” trainieren. Ziehe beide Bremsen an und schlage das Vorderrad schräg ein, wenn Du aus dem Sattel kommst. Blicke nach vorn und versuche eine stabile Position zu finden. Vermeide es bei Stopps die Füsse direkt auf den Boden zu setzen, sondern auf den Pedalen zu lassen und eigens Balance zu bekommen.

Mache das einfach immer wieder und an jeder Stelle – egal mit welchem Bike. Du wirst schnell Fortschritte machen und den Unterschied auf Deiner nächsten Tour bemerken.

Momentum und Timing verbessern

Diese beiden Punkte gehen Hand in Hand und tragen enorm dazu bei, wie Du Dich im Gelände verbesserst. Genaür gesagt, geht es hierbei um die Fähigkeit in jeder Situation die richtige Körperhaltung, Geschwindigkeit und Gangart zu wählen – Timing und Momentum.

Ziel ist es, möglichst locker und geschmeidig auf dem Trail unterwegs zu sein, egal ob Du auf- oder abwärts fährst. Wir beobachten in unseren Camps immer wieder, dass die Teilnehmer die falsche Gangart und folglich Geschwindigkeit wählen.

Geschwindigkeit gibt Stabilität. Versuche vor dem Hindernis möglichst viel Schwung aufzubaün,indem Du im richtigen Moment den Körper und das Bike be- und entlastet. Dieses Rollen bzw. Gleiten bringt Tempo und spart gleichzeitig Kraft – das wird Momentum genannt. Bergrunter geht das noch recht einfach. Ziehe aus der zentralen Grundposition heraus das Vorderrad nach oben, sodass es ohne Berührung über das Hindernis gleitet. Entlaste dabei am besten auch noch das Hinterrad – umso mehr Schwung kann mitgenommen werden.

Beim Bergauffahren ist es die Kunst, Geschwindigkeit selbst selbst in einem Anstieg oder vor einer steilen Rampe machen zu können. Eine vorausschaünde Fahrweise ist hier besonders wichtig, so hat man genügend Zeit, um den richtigen Gang zu wählen und nochmals in die Pedalen zu treten. Man braucht immer Druck auf der Pedale, sobald man ins Leere tritt verliert man Geschwindigkeit. Steile und kurze Anstiege müssen mit viel Kraft gefahren werden, Die Körperhaltung dabei ist kompakt und tief, sodass man möglichst viel Traktion erreicht und das Vorderrad nicht zu steigen beginnt.

Erste Erfolge zeigen sich hierbei schon, wenn Du auf einem Anstieg übst, der kleine Stufen drin hat.

Der Bunny Hop

Er ist das wohl eines der wichtigsten Manöver mit dem Bike und bildet die absolute Grundlage, ohne die eine Verbesserung in Deinem nicht möglich ist. Den Bunny Hop brauchst Du, um Hindernisse locker zu überspringen ohne dabei abzusteigen und Zeit zu verlieren.

Das Wichtigste zuerst: um den Bunny Hop zu lernen, braucht es Zeit und Geduld.

Ein wichtiges Detail ist die richtige Pedalstellung und Fussposition. Um Dein MTB führen zu können und das Hinterrad in die Höhe zu bringen, musst Du aus den Fußgelenken heraus arbeiten.

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Fahre in leicht gebückter Haltung an, um Druck aufzubauen. Dann ziehst Du das Vorderrad sehr explosiv nach oben ziehen und streckst den Körper nach oben aus. Für einen Moment gleitest Du nur auf dem Hinterrad und ziehst es dann mit Dir mit. Die Priorität muss beim Bunny Hop auf dem Vorderrad liegen, sodass es immer höher als das Hinterrad ist.

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Die Landung erfolgt je nach Höhe mit beiden Rädern gleichzeitig oder mit dem Vorderrad zuerst.

Handposition und Bremshebel

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Habe Dein MTB immer voll im Griff. Die Position Deiner Hände hat auch Einfluss auf Deine gesamt Haltung auf dem Bike. So sollten sie den Lenker immer gut umfassen, wobei NUR der Zeigefinger am Bremshebel ist und die restlichen 4 Finger den Lenkergriff fest greifen. Scheibenbremsen sind mittlerweile so stark und einfach zu bedienen, dass ein Finger problemlos zum Bremsen reicht – umso mehr Kontrolle hast Du!

Der Daumen gehört immer unter den Lenkergriff. Liegt die gesamte Hand auf dem Lenker reicht nur ein unvorhergesehener Schlag und man rutscht vom Lenker und stürzt. Die Positionierung der Bremshebel sollte immer auf die eigene Handgrösse eingestellt sein, sodass Du unverkrampft fahren kannst.

Der Winkel der Hebel sollte hierbei die Verlängerung Deiner Arme sein und die Handgelenke sollten nicht zu stark abgeknickt sein. Wähle den Abstand zum Lenkergriff so, dass Du mit dem Handballen am Ende des Lenkergriffs und mit dem Zeigefinger in der Mulde des Bremshebels liegst.

Wow! Das war ja schonmal ganz schön viel hilfreicher Input, oder? Lass Dich von der Flut an Infos jetzt auf keinen Fall verunsichern oder entmutigen.

All die oben genannten Dinge sind eine Mischung aus Materialkenntnis und schlichtweg Training. Ist Deine nächste Tour schon in Aussicht? Dann nimm das direkt zum Anlass richtig reinzubuttern und Kleinigkeiten wie Balance und Momentum stetig zu üben, um Deine Fahrtechnik zu festigen.

Im nächsten Blog Post liest Du dann alles rund um Materialkenntnis-Basics wie richtig schalten, Federung und Reifendruck. Stay tuned!