Und nein – wir reden nicht von Konfliktsituationen. Sondern vom Mountainbiken bei hohen Temperaturen – denn das kann ganz schoen schwitzig werden!
Hier bei uns in Portugal kann es schonmal recht heiss werden.Oft ist das gar nicht so einfach fuer die Gäste, die zum ersten Mal in unser MTB Camp kommen.
Aber ganz gleich, ob im MTB Camp in Portugal oder bei heissen Sommertemperaturen in der Heimat – Du willst trotzdem auf’s Bike.
Körperliche Betätigung bei hohen Temperaturen ist nicht ungefährlich – im Hochsommer kann es regelmäßig zu mehr als 30 Grad kommen, nicht selten wird es mittlerweile sogar heisser als 40 Grad. Hinzu kommt eine starke Sonneneinstrahlung und die Ozonbelastung. Diese Faktoren koennen fuer uns Mountainbiker auf Touren gefaehrlich werden. Es kann zu Schwindel, Sonnenstich, Dehydrierung oder Hitzeschlag kommen.
Wer allerdings den ein oder anderen guten Tipp beachtet, kann auch an heissen Tagen unbeschwert Mountainbiken gehen.
Die Routenwahl
Egal, ob bei uns im MTB Camp in Portugal oder auf heimischen Touren, haben wir als MTB ja schonmal das Glueck, dass wir als Mountainbiker generell dazu neigen sehr selten auf Asphalt zu fahren. Im schattigen Wald herrschen niedrigere Temperaturen als in der direkten Sonne und die Sonneneinstrahlung wird durch die Baumkronen gemildert.
Habt vor einer Tour nicht nur den Wetterreport im Auge, sondern plant auch Touren vor allem im Wald oder bebaeumtes Gelaende. Dennoch solltet Ihr Euch trotz Schatten hier nicht zu sehr verausgaben, denn der Koerper kaempft dennoch gegen die Hitze:
Das Herz schlägt schneller als sonst üblich, um die Körpertemperatur zu regulieren. Darum solltest Du nicht noch Intervalle fahren oder Deine neue Bestzeit aufstellen. Ganz wichtig: auch im Schatten ist Sonnenschutz gefragt!
Im Sommer sind kürzere Runden Trumpf und ideal ist es am frühen Morgen oder am späten Abend zu fahren. Zwar ist es am Abend waermer als am Morgen, aber die Sonneneinstrahlung ist weniger intensiv. Toll sind auch Touren in bergigem Gelaende – hier kann man dann bei der Abfahrt ins Tal den Fahrtwind geniessen. Im Da Silva Bike Camp ist zum Beispiel auch ein Stopp am und im Atlantik zur Abkuehlung mit drin – eine tolle Abwechslung!
Training und Intensität
Wie oben bereits angedeutet, wendet der Körper im Sommer sehr viel Energie auf, um sich zu kühlen. Das geschieht nicht nur ueber das Schwitzen, sondern auch ueber den Blutkreislauf – dadurch wird über die Blutgefäße Wärme an der Hautoberfläche abgegeben. Um dies besonders effektiv zu tun, pumpt das Herz im Sommer bis zu zehn Schläge höher. Das solltest Du wirklich beachten – pushe Dich nicht unnoetig haerter. Fahre lieber locker und baue Pausen ein.
Equipment und Bekleidung
Weniger ist hier nicht mehr. Die Kleidung muss atmungsaktiv sein, aber unter dem Trikot sollte ein kühlendes Unterhemd nicht fehlen. Der vom Körper abgegebene Schweiß wird dort „gespeichert“ und kühlt die Haut, während er verdunstet. Traegt man nur ein Trikot aus Funktionsstoff, wird der Schweiß von der Haut weggeleitet und kann seine Funktion nicht erfüllen. So sorgt die zusätzliche Bekleidungsschicht Unterhemd paradoxerweise für eine angenehme Erfrischung.
Ein Helm mit vielen, großen Belüftungsöffnungen lässt den Fahrtwind an die Kopfhaut und sorgt im wahrsten Sinne des Wortes für einen kühlen Kopf. Er minimiert auch die direkte Sonneneinstrahlung auf die Kopfhaut und mindert so das Risiko, einen Sonnenstich zu bekommen – eine solche Reizung der Hirnhaut und des Hirngewebes führt zu Übelkeit, Benommenheit, Schwindel, Nacken- und Kopfschmerzen.
Ernährung und Flüssigkeitsversorgung
Wir muessen schwitzen, um unseren Körper zu kühlen. Will man schwitzen, muss also entsprechend genügend Wasser nachgefüllt werden. Das bedeutet an heißen Tagen bis zu 1,5 Liter pro Stunde, je nach Intensität des Trainings. In unseren MTB Camps raten wir unseren Teilnehmern ein isotonisches Sportgetränk, aus Getränkepulver angerührt, dabei zu haben. Solche Drinks enthalten Mineralien, die den Flüssigkeitshaushalt stabil halten und die über den Schweiß verloren gehen. Trinkt man ausschließlich Wasser, riskiert man zu viele Mineralstoffe zu schnell zu verlieren und riskiert Krämpfe.
Wer bei Hitze keine grosse Lust auf pappgie Riegel hat, ist mit Obst gut beraten – Bananen und Äpfel sind energiereich, enthalten Flüssigkeit und liegen nicht so schwer im Magen. Ein guter Tipp: Deine Trinkflasche bleibt kühl, wenn Du Sie am Vortag halb füllst und über Nacht einfrierst. Vor der Tour füllst Du sie dann mit Flüssigkeit auf – der eingefrorene Part schwimmt bald wie ein großer Eiswürfel in der Flasche und hält Dein Getränk etwas länger kühl. Es gibt aber auch isolierte Flaschen, die Dein Getränk im Sommer länger kühl hält.
Haut und Insektenschutz
Auch das haben wir schon angedeutet – Deine Haut spiel bei der Waermeregulierung die wichtigste Rolle. Sie zu schuezten, sodass sie gut funktioniert, liegt demnach auf der Hand. Vor der Tour also gut mit Sonnencreme eincremen (wasserfest, LSF 30 bis 50) und dabei nicht Nase, Ohren, Kniekehlen und Handruecken vergessen. Da man viel schwitzt und eben viel Wasser verliert, sollte man die Creme dabei haben und ggf. mehrmals am Tag nachcremen. Im schattigen Wald solltest Du Dich vor Zecken und Muecken schuetzen – ein Insektenschutzmittel hilft gegen Stiche und Bisse; nur eine Schutzimpung hilft allerdings gegen die von Zecken übertragene, gefürchtete Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Wie Ihr also seht, muessen Euch heisse Temperaturen nicht vom Mountainbiken abhalten, Ganz im Gegenteil – mit ein wenig Planung bzw. mit unseren hilfreichen Tipps seid Ihr gut gewappnet.